Unsere Angebote im Einzelnen
Aufgaben der Schulärztin: Die Tätigkeiten der Schulärztin sind sehr vielseitig und erstrecken sich von beratenden, teils vermittelnden Gesprächen mit Eltern, Lehrern und Schülern, über Einzeluntersuchungen der Kinder im Rahmen der Aufnahme, Hospitationen im Unterricht, informierenden Vorträgen in unterschiedlichen Kontexten bis hin zur Vernetzung der therapeutischen Impulse innerhalb und außerhalb der Schule. Zentrale Aufgabe ist der intensive, regelmäßige Austausch mit den Klassenlehrern und den Kollegen im Förderkreis. Mit dem gemeinsamen Blick auf die Kinder wird eine individuelle Begleitung möglich gemacht und bei Bedarf Fördermöglichkeiten gefunden. Somit sind Kernaufgaben der Schulärztin die Wahrnehmung und Entwicklungseinschätzung von Kindern im Übergang vom Kindergarten zur Schule sowie im Rahmen der regelmäßigen Hospitationen im Unterricht, Quereinsteigeraufnahmen, Koordination und Begleitung unserer Schulbegleiter und Inklusionskinder, sowie die regelmäßige Teilnahme an den Konferenzen. Ein weiteres Herzensanliegen des Förderkreises ist die jährliche, umfangreiche Zweitklassuntersuchung. Grundsätzlich ist die Schulärztin nicht im engeren Sinn medizinisch tätig und führt keine Verordnung von Medikamenten durch, sondern versteht sich als Teil des Kollegiums, um ihre Fachkompetenz auf medizinischem Gebiet an dessen Seite zu stellen.
Förderunterricht: Der Förderunterricht richtet sich an Kinder mit Lernschwierigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen. Oft führt eine nicht ausgereifte Sinnes- und Bewegungsentwicklung zu Schwierigkeiten in der Aufmerksamkeit und im Lernen. Zur genauen Feststellung des Förderbedarfs können Lese- Rechtschreib- und Rechentests durchgeführt werden. Im Förderunterricht werden dann, auf die individuelle Situation des Kindes bezogen, sensorische und motorische Übungen zur Verbesserung der Konzentrations- und Wahrnehmungsleistungen eingesetzt. Dann werden in einem weiteren Schritt die speziellen Lernfelder auf vielfältige Weise bearbeitet. Nach Rücksprache mit dem Klassenlehrer können auch Lücken im Lernstoff aufgearbeitet werden. Die Arbeit erfolgt einzeln oder in kleinen Gruppen.
Heileurythmie: Heileurythmie ist eine Therapieform, die mit Bewegung arbeitet. Sie wird seit Beginn der Waldorfschulbewegung sehr erfolgreich eingesetzt. Die Heileurythmie ist eine Weiterentwicklung der künstlerischen Eurythmie in das Hygienisch-Therapeutische. Die Übungen sprechen den ganzen Menschen an: Körper, Lebenskräfte, Seele und Geist. Der Heileurythmie liegen die Gesetzmäßigkeiten von Sprache und Musik zugrunde. Sie werden in genau bestimmte, durchseelte Bewegungen einzelner Gliedmaßen oder des ganzen Körpers umgesetzt. Jeder Laut, beziehungsweise jede Bewegung, steht in einer bestimmten Wirkungsbeziehung zu den Vorgängen unseres Organismus und unseren seelischen Zuständen und Bewegungen. Ähnlich wie sich unsere innere Befindlichkeit in Mimik und Gestik nach außen hin darstellt, wirkt umgekehrt die Heileurythmie von außen nach innen. Typische Anwendungsgebiete sind zum Beispiel: Unruhe und Ablenkbarkeit, Nervosität, Schulängste, mangelndes Selbstvertrauen, sensomotorische oder koordinative Störungen.
Formenzeichnen: Das Formenzeichnen ist ein künstlerisch-pädagogischer Impuls, mit dem Rudolf Steiner eine alte Form des Umgangs mit der Linie neu aufgegriffen und in den Lehrplan der Freien Waldorfschulen integriert hat.
Es ist ein pädagogisches Mittel, das dem Bewegungsdrang des Kindes, welches vom Spielalter in das Lernalter hineinwächst, entgegenkommt. Formenzeichnen ist besonders geeignet, um auf den Schreibunterricht und die Geometrie vorzubereiten.
Die Willenskräfte des Kindes werden angesprochen und gelenkt, Formenempfinden entwickelt sich, Hand-Augen-
Koordination sowie Raumlage wird unterstützt. Bewegliches Denken fördert die Konzentration. Die pädagogischen Anregungen sollen die Tätigkeit des leiblich – seelisch – geistigen Organismus stärken. Formenzeichnen wirkt tief und wird als heilsam empfunden.
Sprachgestaltung: Zur Pflege der Sprache im künstlerischen und pädagogischem Sinne steht unseren Schülern auch ein sprachgestalterisches Angebot zur Verfügung. Mit Sprechübungen, Gedichten und Körpereinsatz wird die Ausdruckskraft, Schönheit und Klarheit der Sprache geschult. Fühlen und Denken werden über den sprachlichen Ausdruck angeregt. Das Laut-, Wort-, und Gedankenerlebnis fördert den Spracherwerb bis ins Schreiben, Lesen und Sprechen.
Schulbegleitung: Für Kinder mit sonderpädagogischem/inklusivem Förderbedarf werden auch an unserer Schule Schulbegleiter eingesetzt. Diese werden vom Bezirk oder Jugendamt je nach Indikation bewilligt und finanziert. Unsere Schule übernimmt seit 2020 die Trägerschaft, so dass auch hier der Erziehungsansatz der Waldorfpädagogik mit zum Einsatz kommen kann.
Lesespezl: In den Klassen 2 bis 5 unterstützen unsere Lesespezl die Kinder beim Lesen lernen. In Kleingruppen üben externe Helferinnen mit den Kindern das Lesen und schaffen Lust auf Bücher.
Wer beantragt Fördermaßnahmen? Der Wunsch nach Förderung kann von Lehrern, Schülern, Eltern oder von der Schulärztin ausgehen. Vor Beginn einer Fördermaßnahme findet ein Austausch statt, in dem der Bedarf des Schülers besprochen wird und Ziele formuliert werden.
Wer übernimmt die Kosten? Die Schule bittet, sich an den entstehenden Kosten nach finanziellen Möglichkeiten zu beteiligen. Nach Abschluss der Fördermaßnahme bieten wir ein abschließendes Gespräch an.
Wann findet die Förderung statt? In der Regel findet das Angebot während der Unterrichtsstunden in Absprache mit den Lehrkräften statt.