Herr der Diebe - Theater 8b, Freie Waldorfschule Chiemgau

Ein Rückblick auf das Theaterstück der Klasse 8b

Nach Venedig entführte die 8b die Zuschauer mit ihrem Klassenspiel „Herr der Diebe“, aufgeführt im König Ludwig Saal. Wollen wir als Kinder nicht endlich erwachsen sein, um unseren Eltern entfliehen zu können? Und wollen wir nicht als Erwachsene wieder Kind sein, um die Unbeschwertheit und die Jugend wieder zu erlangen? Der Jugendroman der deutschen Autorin Cornelia Funke greift diese Fragen auf und mit dem Eintauchen in die intensiven Theaterproben stellten sich auch die Schülerinnen und Schüler diesen Themen.

Die Geschichte handelt von einer kleinen Bande junger Diebe, die sich in ihrer Einsamkeit geeint fühlen und füreinander sorgen. Da sind die Brüder Prosper und Bo, die auf der Flucht vor ihrer Tante sind, auch Riccio, Wespe und Tosca wachsen ohne Fürsorge auf. Ihr Anführer ist Scipio, von ihm glauben die anderen, er sei ein Meisterdieb. Durch den Verkauf seiner Beute können sie sich gut über Wasser halten, auch wenn Barbarossa, der Händler, die Kinder gerne über den Tisch zieht. Ein neuer, geheimnisvoller Auftrag des Conte soll eine lukrative Geldsumme einbringen. Doch die Ereignisse überstürzen sich: Detektiv Victor heftet sich an die Fersen der Kinder, ihr Versteck wird gefunden und der vermeintlich junge Meisterdieb Scipio ist in Wahrheit aus reichem Elternhaus, seine Kumpanen sind von ihm enttäuscht.

Mit einem schnell wechselnden Bühnenbild zeigte die 8b der Freien Waldorfschule Chiemgau die Geschichte, in der es um Gemeinschaft, Zusammenhalt und der Sehnsucht geht. Den Diebesauftrag des Conte können sie ausführen, wenn auch anders als geplant, dabei erfahren sie von dem Geheimnis um ein Karussell, eine Fahrt darauf kann den Wunsch nach dem Erwachsenwerden oder der Rückkehr in die Kindheit erfüllen. Es ist Scipio, der diese Fahrt riskiert – und als erwachsener Mann entlassen wird. Seinen intensiven Wunsch konnte ihm das Karussell noch erfüllen, bevor es durch eine Unachtsamkeit in Flammen aufgeht und für immer vernichtet wird. Scipio entrinnt so seinem Vater, zugleich kann er als Erwachsener den Kindern durch eine List helfen, die beiden Brüder Prosper und Bo wieder zu vereinen.